Dr. Jürgen Held
Kontakt: fotoheld@t-online de
Wie so viele Hobbyfotografen war mein Weg zur Fotografie über „Erinnerungsbilder“ der eigenen Familie/Kinder. Im Laufe der Zeit stieg mein „Anspruch“ an die Qualität der Bilder; es folgten zahlreiche workshops. Naja, die Zeit schreitet voran, mittlerweile bin ich nicht mehr „im geldwertlichen Arbeitsprozeß“ – es gibt nun richtig viel Zeit für die „Illusion und Wirklichkeit“ — zur Erklärung siehe unten.
Beseelt von dem Anspruch/Wunsch ähnlich „schöne“ Bilder wie in den Fotozeitschriften zu produzieren, wurde in typisch männlicher Weise die Fotausrüstung immer umfangreicher, in der Hoffnung, mit dem besseren „Material“ die besseren Bilder zu fertigen.
Sie ahnen schon, was dabei herauskam; kritische Stimmen behaupten nicht selten: „…je besser die Fotoausrüstung – um so weniger gut die Bilder…“ Naja, eine Behauptung, die mal stimmt – aber häufig auch eben nicht. Teilweise stimmte sie bei mir insofern nicht, als mein damaliger Wunsch, den Adler in der Abenddämmerung „knackscharf“, aus 500m Distanz mit hoher Auflösungsqualität zu fotografieren das Ziel war.
Ich erinnere mich noch gut an folgende Situation: ich stand mit meinem 100-400mm Canon Zoomobjektiv, montiert an einer Canon EOS 7D Mark 2 und einem Stativ in einem Nationalpark. Es sollte nicht der Adler fotografiert werden, die Hirschbrunft in der Dämmerung war das Thema. Ganz stolz stand ich neben einem Fotokollegen (ebenso Canon EOS 7 Mark 2, 600mm Festbrennweite, fast schon eine Lafette als Stativ). Da ich einen 1,4 fach Konverter benutzte, dachte ich – etwas naiv noch – annähernd gleiche Brennweite gibt annähernd gleiche Bilder. Und so wunderte ich mich, als ich die Bilder auf dem Display seiner Kamera sah und sie mit meinen Bildern verglich. Waren seine Bilder „brilliant“ was Schärfe und Auflösung betraf, waren meine Hirschbilder doch eher wie die Hirschgemälde in einem Wirtshaus – ich wollte sie sofort löschen. Frustriert legte ich die Speicherkarte mit meinen Wirtshausbildern beiseite. Nun verstand ich langsam, wie Blende, Iso und Belichtungszeit „bildbestimmend“ sein können.
Es war schon etwas schmerzlich – denn zur damaligen Zeit wollte ich ja auch die „fotozeitschrifttauglichen Bilder“ haben. Und so begann ein Konflikt in mir zu reifen: entweder von den besagten Anspruch / Bildern Abschied nehmen oder von meinem Sparbuch. Nach längerem inneren Kampf verlor das Sparbuch und die Bilder wurden so, wie ich sie bei dem „Fotokollegen“ gesehen hatte. Scharf, hoch aufgelöst und ———- langweilig, weil dokumentarisch.
Langweilig auch deshalb, weil es kaum ein Motiv gab/gibt, welches nicht schon auf diese Weise bereits abgelichtet wurde. Wieder nicht so ganz zufrieden, ging es zur Kranichfotografie. Weil der Hochstand eher eng war, überließ ich Freunden an diesem Morgen den „Logenplatz“ und fotografierte an diesem nebligen Morgen einen Hasen. Es sollte nur eine „Fokusierübung“ mit dem noch neuen Objektiv sein – Sie wissen schon, das eingetauschte Sparbuch. Heraus kam ein „Gesinnungswechsel“: nicht mehr scharf und hochauflösend sondern „magisch-mystisch-verschwommen“ begeisterte mich regelrecht. Das „“malerische Foto“ wurde erklärtes Ziel.
Es begann eine neue Ära. Entweder versuchte ich von da ab Bilder entsprechend dieser „Vorgabe“ schon „in der Kamera“ zu produzieren (Fotografie bei Nebel. Regen, Sturm, Schneefall) oder ich fotografierte „scharf“, ,um sie dann am PC mit Hilfe „künstlicher Intelligenz“ so zu bearbeiten, dass sie in meinen Augen interessant wurden. Schnell merkte ich dabei, dass es hierbei auch guter Ausgangsbilder bedarf; insofern wurde es nicht unbedingt leichter.
Warum schreibe ich diese Entwicklung in dieser Ausführlichkeit: sehen Sie ein „gutes“ Bild ( was auch immer ein gutes Bild ausmacht ) und fragen den Fotographen, „ob da viel nachbearbeitet“ wurde, werden Sie ganz häufig hören: „nur minimal“ . Ich glaube mittlerweile, es ist hier wie in der Schule: „hast Du viel gelernt? – nur ganz wenig“. Was bedeutet das? Ich erlebe es nur selten, dass freimütig von einer aufwendigen Bildbearbeitung berichtet wird.
Mittlerweile gibt es zahlreiche hervorragende Bildbearbeitungsprogramme, die „Korrekturen am Bild“ immer leichter macher; z.T. entstehen mit einem Mausklick sehr beachtliche Veränderungen. Landläufig wird dies mit künstlicher Intelligenz ( KI ) bezeichnet. Wer es „böse“ formuliert, wird behaupten, dass diese Fotos keine „wirklichen Bilder“ sind. Es liegt „im Auge des Betrachters“, wie diese Bilder bewertet werden. Persönlich ergeben sich aus meiner Sicht ganz neue Möglichkeiten. Die von mir gezeigten Bilder sind z.T. mit einem erheblichen Einsatz der KI erstellt – Sie werden es ihnen ansehen. Als Programme verwende ich Adobe Lightroom und Photoshop. Daneben die „Palette“ von DxO. Aber auch Filter von Topaz und On1. Mit der Weiterentwicklung der KI werden mittlerweile schon keine eigenen Bilder mehr benötigt; per „Befehlseingabe“ werden Bilder „kreiert“; ob dies mit Fotografie noch etwas zu tun hat, soll jeder selber beurteilen. Allerdings geht bei dieser Art von „Bildproduktion“ das „Erleben vor Ort“ verloren.
Es geht „leider“ auch tatsächlich nur mit minimaler Nachbearbeitung – es muß dann aber auch „alles passen“. Meine Frau Ula versucht diesem Anspruch bei ihrer Art der Fotographie gerecht zu werden – und manchmal schaffe ich es auch.
In der Fotografie gibt es mittlerweile schon Literatur, die Fotografen ermutigen ihren eigenen Stil zu suchen. Auch wenn dieser zunächst „extravagant“ erscheint. So möchte ich mit diesen Zeilen eine Lanze dafür brechen, den eigenen Stil zu finden. Versuchen Sie nicht so zu sein, wie Andere, kopieren Sie nicht „die Größen“ der Fotografie sondern finden Sie Ihren eigenen Weg.
Ich glaube, dass ein gutes Foto das Foto ist, welches mir gefällt.
In diesem Sinne versuche ich mit meinen Bildern mittlerweile eher „malerisch – impressionistisch“ zu fotografieren. Oder Bilder mittels Bildbearbeitungssoftware so zu gestalten, dass sie so wirken. Ich werden dann häufig gefragt, ob dieses Foto / Motiv auch so in der Realität zu sehen war. Illusion oder Wirklichkeit?
Naja, aber manchmal auch so, dass die Bilder schon interessant sind, wenn sie „aus der Kamera kommen“.
Siehe hierzu den Absatz „komponierte Makrofotografie“.
Dabei habe ich nicht den Anspruch, mit dem Bild mein eigenes Gefühl während der Aufnahme festzuhalten (aus meiner „boshaften Sicht“ sind solche Beschreibungen „esoterisches Geschwülst“). Die Bilder sollen „anders“ sein und wenn sie dabei mir gefallen ( die Betonung liegt auf „mir“ ), hat es sich für mich gelohnt, sie zu machen. Und manchmal lohnt allein schon das Erlebnis / die Geschichte, die mit einer Fototour verbunden ist. Aber: wenn wir ehrlich sind: wer träumt nicht davon, dass uns ein großer PC Hersteller anspricht und uns einen lukrativen Vertrag zur Nutzung unserer Bilder anbietet? Oder der Kamera-Objektivhersteller uns ihre „Ware überlassen“.
Aus dem „Nähkästchen“ geplaudert: manchmal muss ich auch selbst in unserer Gruppe „stark“ sein …………es kommt schon mal die Frage, ob es nicht doch besser der Kleinwagen ( Sie erinnern sich – das Sparbuch ) hätte werden sollen. Denn nicht immer wird es durch den Einsatz der „künstlichen Intelligenz“ mit dem Bild besser.
Sie finden u.a. den Hirschen und den Hasen aus obiger Erzählung in meiner Galerie.
Viel Spaß beim Betrachten meiner Bilder wünscht Jürgen Held
meinen Teil der homepage „renoviere“ ich gerade–insbesonders hinsichtlich der fehlenden Bildtitel bin ich „dran“.Es kommen auch neue Bilder.
Wie es begann
Papageientaucher in Wales
nachfolgend einige Bilder von Milanen aus Wales
Makrofotografie
Im Text habe ich schon darauf hingewiesen, dass Fotos auch schon „gut aus der Kamera“ kommen können.
Insbesonders wenn ich spezielle Lichtstimmungen als „Grundelement“ nutze, dabei durch die Position der Kamera und des „Objektes“ ein entsprechendes „Bokeh“ erhalte und durch die „Gestaltung“ des Vorder – und auch Hintergrundgrundes diesen ebenfalls „weich, soft, flauschig“ (nennen Sie es, wie Sie mögen) erreiche.
Der Begriff „komponiert“ soll dabei verdeutlich – zumindest aus meiner Sicht -, dass trotz geringer Nachbearbeitung ( ja, tatsächlich) die Bilder nicht selten „etwas verfälscht“ sind, da sie in einem entsprechenden „look“ vor der Aufnahme arrangiert wurden. Dieses Arrangieren kommt z.T. durch das gezielte Ausnutzen physikalischer/optischer Gesetze zustande; aber auch durch bewußte Gestaltung von Vorder- und Hintergrund.
Leberblümchen im Wald 3, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Küchenschellen, komponiert
Leberblümchen im Gegenlicht
Leberblümchen im Gegenlicht
Lerchensporn, realistisch
Lerchensporn, malerisch
Lerchensporn, zwischen malerisch und realistisch
rosa Leberblümchen im Gegenlicht
Architektur und Landschaft
Atlantik, Langzeitbelichtung
Atlantik, Sonnenuntergang
Abfluß eines Staudammes
Abfluß des Staudammes
der Staudamm
Dorf im Erzgebirge
gleiches Dorf, andere Perspektive
Bastei bei Nacht
Bastei im Sonnenaufgang